Viele haben sicherlich dieses Kriegstagebuch der evangelischen Pfarrerin Johanna Schweikert aus Graben-Neudorf gelesen. Das Tagebuch wurde mir von unserem Freund Patrick Häfker überlassen und ich habe dann alles ausrecherchiert.Vor ca. einem halben Jahr bekam ich dann einen Anruf vom Stern-Magazin. Sie hatten Interesse anhand des Tagebuchs einen Artikel zu verfassen. Heute ist er nun erschienen.Die Freude war nur natürlich riesengroß.
Ein wunderbarer Artikel über die Leiden der Frauen und und Mütter im 1.Weltkrieg.
Das Originaltagebuch kann im Anschluß noch einmal gelesen werden.
Dies ist ein bewegendes Tagebuch einer Mutter aus dem 1.Weltkrieg.
Ich belasse es in der Originalfassung, da die Schrift
wohl für jeden gut lesbar ist.In diesem Tagebuch gab es einige Hinweise auf den Ort, wo es entstanden sein könnte. Anhand der der Eintrage bin ich letztendlich auf den Ort Graben gekommen. Dies war dann stimmig und hat sich bestätigt.Die weiteren Recherchen haben dies endgültig festgestellt. Die Verfasserin hat in Graben gewohnt und ihr Mann war damals Pfarrer der evangelischen Gemeinde. Dank einer
Anfrage an das Landeskirchliche Archiv Baden Herrn Heinrich Löber konnte
recherchiert werden, daß es sich bei dem damaligen Pfarrer um Friedrich Wilhelm Christian Schweickert geb.1862 Karlsruhe, verst. 1942 Heidelberg
handelt, Sohn von Georg Martin Schweickert, Seminaroberlehrer aus Karlsruhe. Pfarrer in der evangelischen Gemeinde war er von 1897 bis zu seiner Ruhesetzung im Jahre 1926. Er war seit dem 09.06.1892 verheiratet mit der Tochter des Pfarrers aus Daudenzell.
Georg Adolf Leibfried, Johanna Leibfried geb.19.02.1870, also die Tagebuchschreiberin.
Aus den Unterlagen den Landeskirchlichen Archivs geht hervor, daß aus der Ehe 3 Kinder hervorgegangen sind.
Cari Luise geb. 09.01.1894-auch im Tagebuch erwähnt.
Alfred Erhard geb. 25.07.1898-auch erwähnt.
Johann Martin geb. 25.01.1900
Der im Tagebuch erwähnte Sohn Fritz ist seltsamerweise in den sogenannten Standeslisten nicht erfasst.Also bedarf es noch weiterer Recherchen, die nun ergeben haben, das er zum Zeitpunkt des Todes
18 Jahre alt war, also ist er am 29.09.1896 geboren, demzufolge hatten sie 4 Kinder.
Dank der netten und schnellen Hilfe der Gemeindeverwaltung Graben-Neudorf konnte ich eine weitere Lücke in der Recherche schließen.
Der Sohn der Pfarrersfamilie Schweickert, Fritz ist am 19.12.1914 gefallen.
Eine Liste der Gefallenen und Vermissten der Gemeinde ist am Ende des Tagebuches zu finden.Dank des Heimatvereines von Graben-Neudorf kann
die Recherche mit einem Bild des Fritz Schweickert ergänzt werden,
s. Ende des Tagebuchs.
Fotos und Dokumente am Ende des Tagebuches stammen aus folgenden Publikationen.
K. Dussel-Graben-2006
F. Kemm-Burg und Dorf Graben-1920
Es muss natürlich der 27.September sein, Schreibfehler der Tagebuchschreiberin.
In der Nähe von Souchez bei Lens ist er am 19.12.1914 gefallen in den unsäglichen
Materialschlachten des 1.Weltkrieges.
Das Tagebuch seiner Mutter bricht mit seinem Tod ab und wird erst
2 Jahre später fortgesetzt.
Das komplette Tagebuch wurde von mir im Rahmen einer Schenkung dem Heimatverein Graben überlassen.