Kürzlich konnte ich aus einem Nachlass Feldpostbriefe aus dem 2.Weltkrieg erwerben. Nach der Durchsicht habe ich es für notwendig gefunden, diese
auf meiner Homepage zu veröffentlichen, um der heutigen Generation zu
zeigen, was Krieg heisst. Meine Generation hat dies glücklicherweise nicht erlebt. In diesen Briefen erscheint viel Privates und auch das Gesicht des Krieges, auch die Beeinflussung der Menschen durch die Ideologie des Nationalsozialismus und dies bis zum bitteren Ende. Es handelt sich ausschliesslich um Briefe des Wehrmachtsangehörigen Artur Hübner an
seine Schwester Trude Winkler bzw. umgekehrt in chronologischer Folge aus den Jahren 1943-1944. Ich stelle sie im Original ein und bringe sie aus der meist in Sütterlin geschriebenen Form nach jedem Brief in ein lesbares Deutsch, da ja heute nur noch wenige diese Schrift lesen können.
In Klammern gesetzte Stellen sind Zusatzerläuterungen von mir.
Der Briefschreiber konnte mit höchster Wahrscheinlichkeit von mir identifiziert werde, d.h. Geburtsort-und datum, sowie Ort des Todes, s.Anhang aus den Unterlagen der deutschen Kriegsgräberfürsorge. Der Geburtsort und auch der Todesort stimmt mit den Schilderungen in seinen
Briefen überein, auch der Zeitpunkt seines Todes.
Rußland, den 3.XI.43
Liebe Trude, gestern kam Dein Brief vom 6.9. hier
an, der wohl schon das 2-te Mal den Weg nach hier
gemacht hat. Vielen Dank für die Zeilen und auch
für das Paket, daß Du mir gesandt hattest. Ich habe
leider nichts davon gehabt, aber die Kameraden haben
es sich gut schmecken lassen.- Gestern nachmittag bin
ich das zweite Mal verwundet worden. Habe einen
verwundeten Kameraden abgelöst, und eine Stunde
später hatte es auch mich wieder erwischt. Gott sei
Dank nicht schlimm. Habe einen Granatwerfersplitter
in Erbsengröße im Fleisch der linken, hinteren " Wange"(Gesäß).
Muß noch eine Zeit hier im Zelt liegen, allerdings immer
auf der rechten Seite. Der Splitter bleibt drin, das reiten wird
vorläufig nicht gehen, schadet auch nichts, denn ich komme
zur Mot(motorisierte Kompanie). Meine neue Nr. ist jetzt: 02504.
Sollte Post auf die alte Nr. zurückkommen, so sende sie mir
bitte wieder nach. Für die verlorene Marke (vermutlich
Lebensmittelmarke) lege ich Dir
hier eine bei. Nutzt Euch Allen wieder.Recht, recht
herzliche Grüße von Deinem Bruder Artur.
Russland, den 03.XII.43
Ihr Lieben !
Lange habt Ihr nichts von mir
gehört. Es war auch nicht möglich zu
schreiben, kaum, daß ich an Hella einige Zeilen
richten konnte. Auch aus der Heimat haben
wir seit über einen Monat keine Post. Seit
einigen Tagen sind wir nun endlich nach
vielen harten Stunden vorne abgelöst worden,
und liegen hier rückwärts in Ruhe. Man
kann es kaum glauben, daß es so etwas
noch gibt. Ich nehme an, daß wir auch
zum Fest noch in Ruhe liegen werden. Es wäre
schön, das gäbe dann ein angenehmes Soldaten-
weihnachten.- Ich weiß nicht wann diese
Zeilen durchkommen. Wünsche Euch Allen
ein recht fröhliches, an Geschenken reiches Weih-
nachtsfest und ein gesundes, neues Jahr, daß uns
dann hoffentlich den verdienten Sieg bringen wird.
Euch Allen viele recht herzliche Grüße Euer Artur.
Bemerkung von mir:
Im Dezember 1943 sah es schon lange nicht mehr
nach Sieg aus. Die sowjetischen Truppen waren im ständigen
Vormarsch und standen vor der Befreiung der Ukraine.
Im Osten, den 4.I.44
Liebe Trude!
Nach langem Warten kam gestern end-
lich einmal Post für uns nach vorne. Die große Freude
und den Jubel bei uns könnt Ihr Euch wohl vorstellen.
Ich bekam 16 Briefe und 6 Päckchen. Von Euch kam
ein Päckchen vom 26.XI. mit Honigkuchen und Briefpapier
und ein Luftpostbrief vom 17.XI.43. Für alles möchte ich
Briefmarke
wurde
ausge-
schnitten recht herzlich danken. Die Kuchen werden wir
den nächsten Tagen gut schmecken lassen.
wohl schon schrieb haben wir die letzte Woche
ruhig verlebt. Es ist eigentlich eine sehr un-
heimliche Ruhe, wenn man hört, daß um uns herum
so schwere Kämpfe sind. Wir haben hier ein wunder-
bares Ski-Gelände und sind fast täglich auf den
Brettern. Heute ist leider Tauwetter. Morgen gehe ich
wieder für kurze als B. (Beobachter) vor.- Sonst leben wir weiter
ausgezeichnet. Im Ofen werden gerade Rindsleber gebraten.
Haben hier vorne eines für die Einheit umgelegt. Wenn wir
Euch nur ein bisschen davon ablassen könnten. Lege
wieder Sp.-Marken( Sparmarken) ein. Nun nochmals recht vielen
Dank für alles und Allen viele herzliche Grüße
von Deinem Bruder Artur.
Bemerkung:
Offensichtlich wurde hier eine Kuh erschosssen, die einem
russischen Bauern gehörte. Bemerkenswert auch die Sprache
und die Schilderung, als wäre der Krieg eine Badekur, wie es einmal
Hindenburg schon gesagt hat.
Hier ist eine lange Pause im Briefwechsel von über 3 Monaten, offensichtlich
ist er verwundet worden oder erkrankt und befindet sich zur Genesung in Friedrichsbrunn.
War und ist ja ein Kurort im Harz, wo auch während des Krieges ein Lazarett
existierte. Hella ist wahrscheinlich seine Frau.
Friedrichsbrunn, 4.4.44
Liebe Trude ! Vielen Dank für Deinen
Brief, er wurde nachgeschickt. Auch Otto
(Ehemann von Trude) besten Dank für seine Besorgungen. Am
Donnerstag fahre ich mit Hella zurück, sind
Freitag in Krielow( Dorf in der Nähe von Potsdam). Montag muß ich wieder
hier sein. Das Wetter war leider nur teilweise gut. Euch allen ein
recht frohes Osterfest und recht
herzliche Grüße von Hella u. Artur.
Marienwerder war ein Ort im damaligen Ostpreußen, heute heisst die
Stadt Kwidzyn und liegt in der Volksrepublik Polen.
Friedrichsbrunn, d. 23.IV.44
Liebe Trude ! Vielen Dank für Deinen Brief vom
16.4. und für das Paket, daß, wie mir Hella
schrieb, inzwischen in M. angekommen ist.
Mir geht es nun wieder etwas besser. Die
Mittelohrvereiterung ist Gott sei Dank ohne
Operation abgelaufen, es ist aber ungeheuer viel
aus dem Ohr herausgelaufen. Der Arzt meinte,
daß der Herd schon lange im Kopf saß, und
ich hättte Glück gehabt, daß es nicht draußen
zum Ausbruch kam. Kann nun wieder
etwas aufstehen und hoffe Ende der Woche auch
wieder an die Luft gehen zu können,-Von
meinem Batterie.Chef habe ich gute Nachricht,
sie schwimmen z.Z. auf der Donau-Richtung Wien, mit
dem Rest der Fahrzeuge, wenn man sie noch als solche
bezeichnen kann, schreibt er,-werden von dort aus vor-
raussichtlich zur Neuauffrischung ins Reich kommen.
Hier ist jetzt endlich der Schnee gewichen, trotzdem noch
ziemlich kühl.-Euch allen recht, recht herzliche
Grüße von Deinem Bruder Artur.
Hübner ist inzwischen zum Oberfähnrich befördert worden.
Friedrichsbrunn,den 28.IV.44
Liebe Trude! Hab vielen Dank für Deine lb. Karte
aus Zoppot( heute Sopot-VR Polen) und vor allem für das Päckchen
mit den köstlichen Happen. Es traf soeben
hier ein. Habe mich während meiner Mittags-
ruhe sofort darüber hergemacht. Kann nun
alle Tage schon etwas aufstehen. Leider ist
es draußen zu kalt und zu windig, sodaß ich
mich vorläufig noch mit der Zimmerluft
begnügen muß. Meine Schmerzen im Ohr
sind kaum noch der Rede wert. Es läuft
aber immer noch sehr viel heraus. Werde
wohl noch bis Pfingsten hier blkeiben müssen.
Hella besucht mich noch einmal für längere
Zeit, nur muß ich erst wieder richtig gesund
sein, damit wir schöne Spaziergänge machen
können. Allmählich wird es nun auch hier grün.
Nun nochmals besten Dank für alles, und
Euch allen recht, recht herzliche Grüße von Deinem
Bruder Artur.
Friedrichsbr., 4.V.44
Liebe Trude! Für Deinen lb. Brief recht
herzlichen Dank. Ich bin jetzt fast
wiederhergestellt. War gestern zum Ohren-
arzt in Halberstadt. Es ist soweit alles
gut, soll aber in 14 Tagen noch einmal
wiederkommen. Habe mich dort mit Hella
getroffen. Du möchtest nicht böse sein, daß
sie auf das Paket hin noch nicht geschrieben
hat. Sie hatte jetzt zu viel zu tun. Mutter
Behrens lag wieder fest, und jetzt ist Hella
wieder im Spargel, da Frau Sours krank ist.
Ich habe gestern gestaunt, daß unten in
Suderode die Kirschen blühten und schon
alles grün war. Hier fangen gerade die
Birken an ein bisschen grün zu werden, alles
andere ist noch kahl. Windig wird es wohl
hier oben ewig sein.-Von der Batterie habe
ich noch keine Nachricht wieder. Bin gespannt,
wo sie hinkommt.-Wünsche gutes Wachsen und
Gedeihen in Eurer Domäne. Euch allen recht
herzliche Grüße Dein Bruder Artur.
Friedrichsbrunn, 19.V.44
Liebe Trude, besten Dank für Deinen
lieben Brief. Meine zum Teil schönen
Tage gehen nun hier zu Ende. Am
Montag, den 22.V. werde ich entlassen und
bekomme bis Mitte Juni Urlaub.
Hella ist am Mittwoch wieder abgefahren.
Sie will nun doch wieder, so gut es geht
den Spargel von Saurs mit ernten. Frau
Saurs ist krank und die Tochter bekommt
aus Norwegen keinen Urlaub. Ich fahre vor
Pfingsten noch zu Mama. Mit Hella und Ute( vermutlich Tochter
der beiden) vielleicht in der zweiten Juni-Woche.
Heute gab es wieder Alarm, sie waren wieder in Berlin
(Bombenangriff). Aus M.(Möckern) werdet Ihr wieder von
mir hören. Euch allen recht herzliche
Grüße und ein recht frohes Pfingstfest
Dein Bruder Artur.
Möckern, den 7.VI.44
Liebe Trude! Für deinen lb. Brief vom 2.6.
recht herzlichen Dank. Wir verleben hier
sehr schöne Tage. Mit Ute fahren wir teils
per Rad sonst mit dem Sportwagen aus.
Am liebsten ists ihr wenn ich mit ihr
unten spielen kann, und wir dann mit
kleinen Steinchen kuller, kuller machen.-
Sonst sitzen wir jetzt wieder viel am
Radio und hören Invasionsnachrichten.
(Die Allierten haben am 6.6. die Landung in der Normandie
begonnen-der sogenannte D-Day). Endlich
hat nun das entscheidende Ringen begonnen.
Hoffentlich geht es weiter so gut, dann werden
wir es im Osten auch bald schaffen.-Am
Montag fahren wir nun zu Mama. Ute
wird ja dort mit den Kindern rumtoben.
Die Feuerzangenbowle haben wir mehrmals
gelesen, leider noch nicht im Film gesehen.
Wir hoffen, daß es Euch Allen auch recht
gut geht und grüßen alle recht herzlich Dein
Bruder Artur.
Bemerkung:
Erstaunlich ist dieser unerschütterliche Glaube an den
Sieg, obwohl die Kriegslage zu diesem Zeitpunkt für
die Deutschen fast aussichtslos war. Dies ist mit
Sicherheit kein Einzelfall und spricht für die massive
Indoktrination der deutschen Bevölkerung durch
die Nazis. In weiteren Briefen wird dies auch noch deutlich.
Hamm, den 20.Juni 1944
Liebe Trude! Zu Deinem Geburtstag sende ich
Dir meine allerherzlichsten Glückwünsche. Ich wünsche
Dir weiterhin alles, alles Gute und hoffe, daß Du ihn im
nächsten Jahre im Frieden feiern kannst.
Herzlichst Dein Bruder Artur.
Gestern habe ich nun meinen schönen Urlaub beendet.
Das Wetter war zwar nicht einwandfrei aber trotzdem waren
es herrliche Tage. Unseren Besuch bei Mama wird sie Dir
ja schon etwas geschildert haben. Wir kamen des abends
an. Am nächsten Tage kam dann Elfriede mit ihrer Kleinen
und Gerda. Die Kinder haben dann Mamas Wohnstube endlich
einmal umgedreht. Für Ute war es so etwas, mit den
anderen herumtoben zu können. Hoffentlich ist Mama
danach nicht wieder krank geworden, sie sah noch
garnicht besonders aus.- Am Abend haben wir dann
mit Richard eine Fahrt durch die Felder gemacht, und
anschließend waren wir noch zu einem Glas Wein
eingeladen. Am nächsten Tage waren wir dann mit
dem Wagen nach Carwitz. Hella und Ute mit vorne
und Mama, Christa und Brigitte hinten. Pekars haben
glaube ich einen ordentlichen Schrecken bekommen, als
sie so eine Porzellanfuhre auf den Hof kommen sehen.
Wir waren dann noch bei Karl Peters und Willi Träger.
Von ihm haben wir Blumenkohl und Tomaten mitge-
nommen. Die Gurken hatte er gerade aus dem Gewächshaus herausgenommen. Es ist in seiner Gärtnerei alles
wunderbar sauber. Hoffentlich fällt nicht mal
eine Bombe in die Nähe seiner Gewächshäuser, die Scheiben
bekommt er jetzt bestimmt nicht wieder.- Donnerstag
sind wir dann wieder nach M. gefahren. Als wir von
Groß-Kreuz(In der Nähe von Potsdam) abgeholt wurden
hatte Ute noch Angst
vor dem Pferde, zuletzt hatte sie sich aber gut daran gewöhnt.
Am Sonnabend sind dann Hella, Ute und ich noch einmal
mit Herrn Wille durch die Märkische Feldmark gefahren.
Hier wollte Ute schon immer die Leine halten.
Ich habe mich nun hier bei meinem Ersatzhaufen
gemeldet. Ob ich wieder zu meiner alten Truppe zurück-
komme ist sehr, sehr fraglich. Einige alte Kameraden
die ich hier getroffen habe wollten mir erzählen, daß
unsere alte Abteilung jetzt auf Panzerjäger umgestellt
wären und daß sie einem neuen Ersatztruppenteil
angehören würden. Wenn das der Fall wäre käme ich
nicht mehr zurück. Zur Zeit läuft hier ein Lehrgang
für Ober-Fähnriche, es ist auch möglich, daß ich dort
noch mit reingesteckt werde..-Lassen wir uns weiter
vom Schicksal treiben.- Über die Ereignisse im Westen
bist du sicher auch so erfreut wie ich. Hoffentlich klappt
die Vergeltung 100 prozentig. Den ewigen Nörglern ist ja
Gott sein Dank jetzt schon der Schnabel gehörig gestopft. Ich
bin der Überzeugung, daß wir nun bald die Entschei-
dung hinter uns haben. Hoffen wir das Beste.
Nun nochmals herzlichsten Glückwunsch.
Dir, Otto und den Mädels recht herzliche
Grüße von Deinem Bruder Artur.
Bemerkung:
Tatsächlich waren in den ersten Tagen der Invasion die Erfolge der
Allierten sehr gering, sie mussten Riesenverluste hinnehmen und
hatten sehr wenig Raumgewinn. Dies wurde durch die Medien
des Nazireichs kräftig ausgeschlachtet und führte dann zu der im Brief
geschilderten Siegesgewißheit.
Hamm, den 5.7.44
Liebe Trude! Du wartest sicher schon wieder
auf einige Zeilen von mir. Bin vorläufig
noch hier in Hamm. Hatte am Sonnabend eine
Kurierreise nach Berlin und war natürlich
dabei auch in Möckern und Krielow mit ran.
Hella war höchst erstaunt, als ich am Sonntag
früh so überraschend erschien. Am Montag war
ich in Berlin und auf der Rückreise bei Mama.
Mußte allerdings von Werder(bei Potsdam) aus laufen, und
das gerade in der tollsten Mittagssonne.
Hatte bei ihr leider nur 1,5 Stunden Zeit und
mußte dann wieder weiter.- Ab 10.7. bin
ich wieder zum Feldheer versetzt, nehme
an, daß ich dann wieder zu meiner alten
Truppe kommen kann.-Wie sieht es in Eurer
Domäne aus? Hier regnet es alle Tage, im Branden-
burgischen ist die Hartfrucht(Nüsse)am vertrocknen. Wann
wird es wohl mal klappen, daß ich auf einer Reise
bei Euch mit vorbeikommen kann! Euch Allen recht herzliche
Grüße Dein Bruder Artur.
Godesberg, den 20.VII.44
Liebe Trude! Ich hoffe, daß du meine letzte
Karte aus Hamm erhalten hast. Ich
kündigte Dir meine Versetzung zu einer
neuen Einheit an. Und zwar sollte ich
dieses Mal zu einer Panzerdivision. Am Tage
meiner Abreise bekam ich aber wieder
einen Malariaanfall und wurde in
ein Malarialazarett nach Bad Godesberg ge-
bracht. Das Schicksal wollte anscheinend doch,
daß ich wieder zu meiner alten Truppe komme.
Sie liegt zur Zeit in Groß-Born(heute VR Polen-Borne Sulinowo)
zur Neuauffrischung.
Hier sind wir in einem ehe-
maligen Kindererholungsheim auf der
Godeshöhe untergebracht. Von hier aus
habe ich einen wunderbaren Ausblick
über die Stadt und das Rheintal bis herüber
zum Drachenfels. Das Wetter ist bisher
noch ausgezeichnet. Wenn ich erst Ausgang
habe werde ich die Gegend von allen Seiten
genießen. Nach Bonn haben wir freie Straßen-
bahnfahrt.-Die Kur ist hier eine andere wie
ich bisher durchgemacht habe. Neben der
Ateprin-Kur( Atebrin ist ein Malariamedikament, heute Mepacrin)
gibt es hauptsächlich heiße
Bäder, Höhensonne und Milzumschläge(ist ein Umschlag aus Senfmehl mit Essig).
Der Arzt verspricht sich hiervon eine besondere
Heilwirkung. Vor allen Dingen sollen die
Rückfälle dann nicht so oft wiederkehren.
In Möckern wird nun Ute am Sonntag
ihren zweiten Geburtstag feiern. Hella will
einige Kinder zu einer Kaffeetafel heranholen.
Möchte wissen was Ute da für Augen macht.-
Wenn alles gut geht werde ich vorraussichtlich
4 Wochen hierbleiben, und dann hoffentlich
wieder einen kurzen Gen.-Urlaub bekommen.
Wünsche Euch eine gute Ernte auf Eurer Domäne.
Dir, Otto und den Mädels recht herzliche
Grüße von Deinem Bruder Artur.
Hamm, den 25.VIII.44
Liebe Trude! Wieder sind die schönen Urlaubs-
tage zu Ende. Wer weiß wann es einmal
wieder Urlaub gibt.- Habe mich gestern
früh hier gemeldet, und bis zu meiner
Abstellung der 1. Batterie zugeteilt. Lange
wird es ja nicht dauern, dann geht es
wieder zur Feldeinheit. Wenn Du kannst
schreibe mir bitte sofort an meine jetzige
Anschrift. Vielleicht erreicht mich die Post
dann hier noch. Jede Veränderung schreibe
ich Dir sofort.- In Möckern habe ich viel
Spaß mit Ute gehabt. Sie kriegt nun schon
so langsam kurze Sätze heraus und wirkt
so drollig dabei. In den letzten Tagen
waren wir immer zum baden an einem
kleinen Teich. Die Kleine war danach
kaum wegzukriegen. Leider war es die
ganze Zeit unerträglich heiß und ohne Regen.
Auch hier scheint es dasselbe zu sein. Die
Ernte ist ja dadurch gut reingekommen.
Endlich erfuhr ich nun auch amtlich meine
seit dem 1.April 1944 geltende Beförderung
zum Leutnant. Lange genug hat es gedauert. Zu
meiner alten Einheit werde ich nicht wieder
kommen, da dort bereits Veränderungen
vorgenommen worden sind. Was werden
wir in der nächsten Zeit überhaupt noch
alles erleben. Jetzt nun wieder die Sache
mit Rumänien(Im August 1944 wurde General
Antonescu gestürzt und Rumänien schied aus der
Koalition mit Hitler aus). Es scheint sich auch alles
gegen uns zu stellen. Die einzige Hoffnung
bleibt nun noch die neue Waffe. Hoffent-
lich können wir sie bald einsetzen.- Schreibe
mir bitte wie es Euch allen noch geht.
Seit alle herzlich gegrüßt
von Deinem Bruder Artur.
Bemerkung:
Die berühmte Wunderwaffe taucht auch hier auf.
Dies wurde von den Nazis der Bevölkerung und den Soldaten suggeriert,
um den Einsatzwillen und die Kampfkraft noch
einigermaßen aufrechzuerhalten. Sie ist nie zum Einsatz
gekommen, weil es sie einfach nicht gab.
Berlin, den 30.VIII.44
Liebe Trude! zunächst aus Berlin einen
lieben Gruß. Bin wieder auf Fahrt Richtung
Osten, und zwar komme ich dieses Mal
durch Marienburg(heute Malbork-VR Polen).
Leider ist mir der Zug
vorgeschrieben, so daß ich keinen Aufenthalt
nehmen kann. Habe ohnedies die Fahrt
schon 24 Stunden in Möckern unterbrochen.
In Groß-Kreutz stieg Mama zu und fuhr
bis Berlin mit. Habe hier noch einiges
eingekauft und es ihr mitgegeben. Muß
mich in Insterburg( heute Tschernjachowsk-Russland)
melden. Deinen
Brief vom 20.VIII. nach Möckern habe ich
erhalten, vielen Dank. Eventuelle Post
nach Hamm wird zurückkommen. Meine
neue Anschrift muß ich abwarten. Komme
dorthin, wo ich schon im Juli hinsollte.
Hoffe, daß Ihr noch alle wohlauf seit,
und grüße Euch recht herzlich
Dein Bruder Artur.
Osten, den 31.VIII.44
Liebe Trude! Bin nördl. von Euch
gen Osten vorbeigefahren, und noch
nun wieder extra zurück. Komme jetzt
über den Ort, in dem wohl Euer zukünf-
tiger Schwiegersohn zur Zeit ist. Sollte
ich noch näher zu Euch herankommen
so werde ich versuchen anzurufen. Sofern
noch Gespräche frei sind. Hast Du meinen
Brief aus Berlin schon bekommen?
Sonst wirst Du sehr erstaunt sein, daß
ich auf einmal schon wieder hier
draußen bin. Wirst weiter von
mir hören. Euch allen
recht herzliche Grüße von
Deinem Bruder Artur.
FP.-Nr. 17328 .C. 2.IX.44
Liebe Trude! Meinen gestrigen
Brief hast Du hoffentlich bekom-
men. Du wirst etwas erstaunt sein
über meine letzten Zeilen. Vor
allem , daß ich so nahe bei Euch
heran war. Es ist nur schade,
daß ich Euch nicht anrufen
konnte. Bin nun hier bei meiner
neuen Einheit eingetroffen. Schreibe
Dir nur kurz damit Du meine neue
Anschrift merkst. Da wir verhältnis-
mäßig nahe zusammenliegen, wird die
Post nicht lange gehen..-Recht, recht
herzliche Grüße Dein Bruder Artur.
Im Felde, den 8.IX.44
Liebe Trude! Sitze hier unter einem Stroh-
dach an einem Strohhaufen. Der erste Tag
nicht ganz so warm. Haben in den letzten
Tagen wieder so allerhand mitgemacht.
Jetzt sind wir ein wenig zurück, hier ist
es nicht ganz so schlimm. Wir liegen stän-
dig im Freien, da in hiesiger Gegend nur
wenig Häuser sind. Solange es nicht
regnet geht es noch gut. Wo ich ungefähr
bin wirst Du Dir ja denken können. Bei
Euch ist es hoffentlich wieder alles ruhig.. So
gut es geht werden wir ihn hier schon auf-
halten. Wenn ich von hier noch einmal in Urlaub
fahre, komme ich zu Euch mit heran. Natürlich
wird es noch ein halbes Jahr dauern. Bis dahin
hat sich hoffentlich alles für uns entschieden.
Unsere Stimmung und Hoffnung ist gut.
In Eurer vielen Arbeit wünsche ich Euch recht
angenehme Tage. Viele herzliche Grüße Dein
Bruder Artur.
Bemerkung:
Ist das Zweckoptimismus oder tatsächliche Überzeugung?
Im Felde, den 14.IX.44
Liebe Trude! Für Deine lb. Briefe, die als erste
Post hier ankamen, recht herzlichen Dank.
Hatte schon auf Nachricht gewartet, da wir jedoch
nur ca. 200 km auseinander liegen. Wenn
es ging, könnte ich glatt von hier zu Euch auf
Sonntagurlaub fahren.- Seit einigen Tagen
hat sich die Front hier wieder beruhigt. Beide
Teile liegen wohl auf der Lauer. Wir haben
uns eingegraben, es kann uns so leicht
nichts passieren..- In die neue Einheit habe
ich mich gut eingelebt. Die Stimmung hier ist
ganz ausgezeichnet. Wenn Sie in der Heimat
nur halt so gut wäre. Darum hat noch keiner
den Glauben an die neuen Waffen und an den
Sieg verloren. Wenn der Feind an Stellen in unser
Vaterland eindringen sollte, so werden wir ihn
schon wieder heraustrommeln. Werde jetzt öfter
kurz was von mir hören lassen. Wünsche Euch in
Eurer schweren Arbeit alles Gute und grüße Euch
alle recht herzlich Euer Artur.
O.lt., den 17.9.44
Liebe Trude! Ich weiß nicht ob ich Dir
für Deinen Brief schon gedankt habe. Sonst
möchte ich es hiermit nachholen.- Heute
verleben wir hier einen ruhigen Sonntag
in unserer Stellung. Geschossen wird fast
nur noch des nachts.- Fühle mich
leider zur Zeit nicht wohl. Habe mir
anscheinend den Magen von dem fetten
Essen verdorben. Das schöne Vieh läuft
hier leider verlassen herum und wird
eines nach dem anderen von uns verzehrt
werden, damit es den Russen nicht in
die Hände fällt. Wenn sich nur jemand
darum kümmern würde. Es besteht bestimmt
eine Möglichkeit es nach hinten zu schaffen.
Von Mama kam eben der erste Brief. Sie
haben jetzt viel Fliegeralarm.-Gerda hat sie
wieder einmal besucht und was geholt. Von
Hella seit 3 Tagen keine Post.-Wir haben hier
sogar schon 2 Rehe geschossen. Wenn
es geht lasse ich mal eine Keule
gut braten und werde versuchen sie Dir
zu senden.-Haben sich Käthe und Birgit
schon an Ihre Arbeit gewöhnt ? Hella
ist von der Pflichtarbeit freigekommen.
Sie will sich aber wieder als Lehrerin
betätigen.- Die Nachrichten aus dem
Westen klingen gerade nicht sehr ermutigend.
Und trotzdem glaube ich, daß wir den Feind
auch dort zum stehen bringen, wie hier im Osten.
Hier kommt er nur noch ganz wenig voran.
Wir haben gestern ein Radio bekommen
und hören so wenigstens etwas von der Welt.
Habt Ihr gute Nachricht von Eurem zukünf-
tigen Schwiegersohn? Euch allen recht, recht
herzliche Grüße von Deinem
Bruder Artur.
Im Felde, den 20.9.44
Liebe Trude! Gestern abend wurde hier
wieder von einem Kameraden ein junger
Rehbock geschossen. Habe Dir in einem kleinen
Päckchen das mit gleicher Post abgeht eine
Keule eingepackt. Den Knochen haben wir
herausgelöst und das Fleisch angebraten,
damit es sich besser hält. Wenn das Päckchen
gut ankommt und noch zu verwerten ist,
so gib mir bitte bald Nachricht, damit
ich dann bei Gelegenheit desöfteren derartige
Versuche machen kann. Es ist nicht viel,
aber zunächst eine kleine Kostprobe.-
Wir liegen immer noch in der alten
ruhigen Stellung, sollen aber in den
nächsten Tagen eine kl. Stoßveränderung
haben.
Herzliche Grüße Dein Bruder Artur.
Osten, den 29.IX.44
Liebe Trude! Noch ist die Küche nicht
hier und ich kann schnell Deinen lb.
Brief vom 21. beantworten, der in der Nacht hier
nach vorne kam. Hier ist alles noch beim
alten, vollkommene Ruhe, nur die
Flieger senden ab und zu einen kurzen
Segen, der uns in unseren Bunkern wenig
schaden kann. Ich glaube kaum, daß der
Russe in nächster Zeit hier angreifen wird,
da ihm wohl jetzt der Süden und Norden
mehr in der Nase liegt. Wir sind hier sehr
stark, sodaß er sich fürs Erste die Nase etwas
einrennen würde.- Bei Euch ist es hoffentlich
auch wieder ruhiger und wird hoffentlich so bleiben.
Wir haben uns jetzt einige Pferde eingefangen,
und uns so leicht bespannt um Treibstoff zu
sparen. Die Hälfte der Männer ist zur Zeit
rückwärtig im Kino, ich werde kaum hinkönnen.
Nun wieder Euch allen viele liebe Grüße und
weiterhin alles, alles Gute Dein Bruder Artur.
Bemerkung:
Einige Tage später ist Leutnant Artur Hübner für Groß-Deutschland
gefallen, wie es lapidar auf den zurückgeschickten Briefen seiner Schwester steht. Ein Groß-Deutschland, welches zu dieser Zeit fast nicht mehr
existierte. Ein sinnloser Tod, ein Schicksal, das deutsche Familien
millionenfach ertragen mussten. In diesem Fall seine Frau Hella, die kleine
zweijährige Tochter Ute, seine Mutter und die Geschwister.
Vermutlich ist er in der Nähe von Lomscha, dem heutigen Lomza in Masowien-VR Polen gefallen, dies geht andeutungsweise aus den zurückgeschickten Briefen seiner Schwester Trude hervor.
Ein deutsches Einzelschicksal nur, welches sich unzählige Mal während des
2.Weltkrieges in Deutschland und in der ganzen Welt wiederholt hat.
Lasst es uns ewige Mahnung sein. Der Frieden ist das wichtigste Gut
der Menschheit.
Diese Briefe seiner Schwester Trude konnte er nicht mehr lesen. Was mag ihn ihr vorgegangen sein, als sie zurückkamen mit dem schrecklichen Vermerk-
Gefallen für Großdeutschland-.
Marienwerder, 4.10.44
Lieber Artur, Heute erhielt ich mit herzli-
chen Dank Deinen lieben Brief vom 29.9.
Er war also nur 5 Tage unterwegs. Leider
ist der Braten noch nicht eingetroffen und
der Fall ist somit hoffnungslos, leider. Wir
versuchen ihn, durch einen Kaninchenbraten
zu ersetzen. Heute wurde die alte Häsin
geschlachtet. Es sind sonst zu viel Fresser,die
Christa nicht alle befriedigen kann, durch
die Trockenheit ist auch keine Grünes gewach-
sen. Jetzt hat es nun endlich einmal
tüchtig geregnet. Christa geht von der Schule
hier jeden Tag Kartoffeln sammeln
hinter der Maschine. Wir bekommen immer
gutes Essen, was die Arbeitsfreudigkeit
erheblich steigerte.-Gitte kommt am 1.11.
in den R.A.D.( Reichsarbeitsdienst), wohin wissen
wir noch nicht. Otto ist mit dem Gebietsführer gut
bekannt und so werden Wünsche berücksichtigt werden.
Discha kann nicht weiterstudieren, da sie nicht bei
Gustl und Schmidt bleiben möchte,
will sie versuchen wieder in den Schuldienst
zu kommen, was ja das Beste wäre. Somit
ist wahrscheinlich unsere Hoffnung, den Win-
ter noch einmal gemeinsam erleben zu
können, zunichte, aber es ist nicht so schlimm,
wenn nur alles gesund bleibt.-Am Sonntag ,
fand ich keine Zeit zum Schreiben. Wir
mußten , gemeinsam mit dem Hilfszug
-Hermann Göring-für 3000 Mann kochen, die zum
Schippen eingesetzt wurden. Vorläufig bleibt
es jeden Sonntag so. Um 4 Uhr stand Otto auf,
weil der Zug gleich nach 5 Uhr abfährt. Sonn-
tag von 3-6 Uhr haben wir dann die Riesen-
kessel wieder gesäubert und alle Thermosbehälter
(75) die dazugehören. Abends hatte ich eine Ehren-
karte zum bunten Abend des Kriegslazarettes.
Morgen und übermorgen hat Otto eine Dienst-
reise und da er Geselligkeit nicht liebt, werden
wir uns morgen ein paar Verwundete ein-
laden, die ja gleich wieder, ohne Urlaub, ins Feld
kommen und glücklich sind, einen Abend im
Privathaushalt in einer Familie verbringen
zu können. Gitta ist früh in Riesenburg( heute Prabuty-VR Polen).
Gottfrieds Onkel aus Riga ist gekommen.
Gottfried war am 27.9. zur Nacht bei ihm ,darüber
ist alles froh, man wußte doch nicht, nur die oben
nur, ob die Truppen alle zurückgekommen sind.
Im Lazarett habe ich immer viel zu tun, ich besorge Lesestoff,
Spiele , Kämme, Bürsten, Zahnputzzeug, ja sogar Mostrich,
Kautabak und vermittle Bekanntschaften, alles was der
Landser begehrt. Du kannst Dir ja denken,
wie sie sich freuen, wenn man kommt und wie man mit
Hallo begrüßt wird. Die Hauptarbeit ist das Be-
sorgen der Quartiere für die Angehörigen. Jeden
Sonnabend ist Betreuung durch die Frauenschaft.
Da ist meine Arbeit das Einteilen der Zimmer auf
die Ortsgruppen. Damit die beiden guten Ärzte
und die fabelhaften 10 Schwestern auch mal rausfuttern,
habe ich einen Apfelkuchen und Pflaumenkuchen ge-
backen und dazu falsche Schlagsahne gemacht, fingergeflückt.
Das gab dann eine Kaffeestunde mit echten Bohnen.
Leider erreichte mich die telefonische Einladung dazu zu kurz.
Mama schrieb lange nicht. Ist das Päckchen angekommen?
Wir wünschen Euch auch fernerhin Ruhe im Abschnitt
und Dir besonders alles Gute!
Viele herzliche Grüße von uns allen. Deine Trude.
Hier haben sich die Gemüter auch wieder beruhigt.
Marienwerder, 15.10.44
Lieber Artur, in dieser Woche kam leider
keine Post von Dir. Es wird auf den neuen
Angriff der Russen zurückzuführen sein.
Wir vermuten Dich in der Nähe von LO..(vermutlich Lomscha) zu.
Hoffentlich bist Du gesund und munter!?
Vor einigen Tagen traf nun nach 14-
tägiger Reise das unerwartete Päckchen ein,
wie nicht anders zu erwarten war, durch-
weg verschimmelt. Trotz der kurzen Ent-
fernung läßt es sich doch nicht machen. Hab
umsosehr schönen Dank für alle Mühe. Un-
ser Päckchen kam wohl noch nicht an?- Eben
schrieb ich Tante Alma zum 70.Geburtstag.
Mama wollte ja hinfahren.- Hella schrieb vor
kurzem, daß Ute schon sehr nett sprechen kann.
Fernerhin alles Gute und auch viele herz-
liche Grüße von uns allen,
Deine Schwester Trude.
In der Nähe dieses Friedhofes ist der Artur Hübner gefallen und ist dort in der Liste
erfasst. Anhand des Schreibens der Kriegsgräberfürsorge steht nun seine konkrete
Einheit fest. Die weitere Recherche meinerseits ergibt eine Übereinstimmung
der Feldpostnummer seiner Briefe mit dieser Einheit. Also kann man zu 100 Prozent
sagen, dass es sich um Artur Hübner handelt.
In der weiteren Folge ist die Kriegsgeschichte seines Regiment aus dem-Lexikon
der Wehrmacht-dargestellt.Daraus geht hervor, dass sein Regiment zum Zeitpunkt
seines Todes in dieser Gegend gekämpft hat.